Schwerpunkte eines neuen Stadtführungskonzeptes
18. März 2014
Auf der jüngsten Sitzung des Siegener Seniorenbeirates berichtete Stadtführerin Ingrid Heinz über Ziele, Inhalte und Schwerpunkte eines neuen Stadtführungskonzeptes. Im Mittelpunkt dieses Planungsvorhabens stehen differenzierte Angebote, gestaffelt nach Zeitdauer, Interessen und Beweglichkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Besonders für Vertreter der älteren Generation sind Entschleunigung, Abbau von Gehbarrieren und Mut zur inhaltlichen Auswahl angesagt. "Es zeigen sich viele gemeinsame Aufgabenfelder, welche auch für den Seniorenbeirat als Sprachrohr der älteren Generation bedeutsam sind", so die erste stellvertretende Vorsitzende, Dr. Maria Czell als Leiterin der Sitzung.
Besonders wichtig ist beispielsweise die Schaffung zusätzlicher Sitzgelegenheiten durch die Stadt Siegen, wodurch vielen älteren Besuchern die Informationsaufnahme im Rahmen der jeweiligen Führungen erleichtert würde:
Gehen und Sitzen statt Gehen und Stehen. Zudem ist die Ausweitung des Toilettenangebotes äußerst wünschenswert. Hier bietet sich eine Erweiterung des Angebotes "Nette Toilette" an. Im Sinne dieses seit Jahren vom Seniorenbeirat betriebenen Projektes stellen bereits verschiedene Gaststätten und Geschäfte ihre WC-Anlagen zur Verfügung.
Zudem empfiehlt sich eine knappe inhaltliche Zusammenfassung der jeweiligen Führungsschwerpunkte in schriftlicher Form. Dieses Papier könnte dann beispielsweise im Rahmen eines anschließenden Cafebesuches verteilt werden. Frau Heinz bat ausdrücklich um weitere Anregungen und Vorschläge und sagte hierzu eine spezielle Stadtführung für Mitglieder des Seniorenbeirates zu.
Erfolgreiche Sondersitzung zum Thema Wohnen
25. Februar 2014
Wohnen in Siegen, diesem Thema widmete der Siegener Seniorenbeirat eine ganztägige Sondersitzung im Geisweider Rathaus, an der auch Vertreter der Seniorenbeiräte Kreuztal und Freudenberg teilnahmen. Die Veranstaltung unterstrich eindrucksvoll Bedeutung und Notwendigkeit von seniorengerechten Wohnkonzepten in Siegen. So kommt es darauf an, den vielfältigen und unterschiedlichen Bedürfnissen der älteren Generation in differenzierter Form gerecht zu werden. Dies hob der Beiratsvorsitzende Dr. Horst Bach einleitend mit Nachdruck hervor. Er gab zudem einen Rückblick auf bisherige Inintiativen des Beirates, die den Bau kleinerer Wohnungen bis 53 qm sowie ein bezahlbares und energieeffizientes Wohnen betreffen.
Im weiteren Verlauf der Sitzungen standen Referate zu den Themen Stadtentwicklung, "Wahlverwandte", Wohnpartnerschaften und Wohnberatung im Mittelpunkt. Moderiert wurde die Veranstaltung von der stellv. Seniorenbeiratsvorsitzenden Dr. Maria Czell. Die engagierte, gehaltvolle und problembewusste Aussprache im Anschluss an die einzelnen Vorträge verdeutlichte die Wichtigkeit des Themas im Hinblick auf Wohlbefinden und Lebensqualität nicht nur der älteren Generation.
Die vielfältigen Anregungen und Vorschläge sollen nun in der nächsten Beiratssitzung am 18.März (Großer Sitzungssaal Rathaus Geisweid, Beginn 15 Uhr) beraten und an die städtischen Entscheidungsträger weitergeleitet werden.
Armut in Siegen
26. November 2013
Eine gemeinsame Zielsetzung von Seniorenbeirat und Siegener Tafel wurde bei der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Stadt Siegen im großen Sitzungssaal des Geisweider Rathauses deutlich. Wie Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach gleich zu Beginn erklärte, sei es besonders die verschämte und versteckte Armut unter der älteren Bevölkerung in der Krönchenstadt, die den Seniorenbeirat bereits seit Jahren beschäftige. Mit großem Interesse folgten die Beiratsmitglieder sodann dem anschaulichen und facettenreichen Vortrag von Frau Sybille Klein, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Siegener Tafel.
So hilft diese 1998 als gemeinnütziger Verein gegründete Einrichtung sozial schwach gestellten Menschen, die ihr Leben ohne zusätzliche Unterstützung nur noch schwer bewältigen können. Die Gesamtzahl der bedürftigen Gäste liegt bei rund 5.000 und verteilt sich auf eine Hauptstelle und 17 Außenstellen.
Im Umkreis von rund 50 km spenden Großmärkte und Geschäfte Lebensmittel und Sachleistungen, welche von freiwilligen Helfern eingesammelt und nach einem festgelegten Berechtigungs-schlüssel an die betreffenden Personen verteilt werden.
Diese leisten dann einen geringen symbolischen Geldbeitrag. Für nicht wenige der Betroffenen ist der Ausgabetag der Tafel auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt im Sinne der Überwindung von Isolation. Gerade in der älteren Generation gibt es noch eine Reihe von Menschen, welche sich schämen die Leistungen der Siegener Tafel in Anspruch zu nehmen.
Sybille Klein ermutigte den Seniorenbeirat als Sprachrohr der älteren Generation ausdrücklich für diese Angebote zu werben und gegebenenfalls Fahrmöglichkeiten anzubieten. Geeignete Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu ergreifen, sei gleichwohl eine besonders dringliche Aufgabe der ebenfalls als "arm" geltenden Universitätsstadt Siegen, so der Beiratsvorsitzende Horst Bach.
- Gleichzeitig beschloss der Seniorenbeirat eine ganztägige Sondersitzung zum Thema "Wohnen in Siegen". Die Veranstaltung soll am 25. Februar 2014 im Rathaus Geisweid stattfinden und ist öffentlich. Weitere Einzelheiten werden noch bekanntgegeben.
"Quartier Hammerhütte - Lebensraum zum Älterwerden?"
Der Seniorenbeirat der Stadt Siegen hat jetzt in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen, Zentrum für Planung und Evaluation, die Planung und Durchführung eines Zukunftsprojektes "Quartier Hammerhütte - Lebensraum zum Älterwerden?" auf den Weg gebracht. Einstimmig hat das Gremium einem entsprechenden Beschlussvorschlag des Vorstandes zugestimmt. Im gleichen Beschluss wird die Verwaltung der Krönchenstadt gebeten, das Projekt inhaltlich, organisatorisch und finanziell zu unterstützen und zu koordinieren. Die zu erwartenden Kosten werden dabei mit ca. 2.000 € angesetzt. Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach wies in der Antragbegründung darauf hin, dass die ältere Bevölkerung möglichst lange selbständig in ihrer gewohnen Umgebung leben will.
Dies mache differenzierte Unterstützungsangebote in der eigenen Häuslichkeit sowie dem Wohnumfeld erforderlich. Hierzu sei dringend die Umsetzung eines Konzeptes der Quartiersentwicklung vonnöten, das der Vereinsamung bzw. Vereinzelung des/der Einzelnen entgegenwirkt, die Lebensqualität der Menschen im Quartier fördert und damit insgesamt einen wichtigen humanitären Beitrag im Zeichen des demografischen Wandels unserer Gesellschaft leistet.
Und: " Nicht zuletzt sollen mit einem solchen Quartiersprojekt auch die Pflegekosten finanzierbar gehalten werden."
Der Projektverlauf wurde wie folgt festgelegt: Zunächst soll eine aus Studierenden und Mitgliedern des Seniorenbeirates bestehende Projektgruppe unter Moderation der Stadt Siegen eine systemische Erkundung, Zufallsbefragung und Problembeschreibung im Stadtteil Hammerhütte durchführen. Als nächster Schritt, hier ist das Frühjahr 2014 angedacht, ist eine Zukunftskonferenz in der Siegerlandhalle mit allen im Quartier lebenden Personen über 50 Jahre sowie den lokalen Akteuren aus den Bereichen Dienstleistung, Verbände, Kirchen, Vereine und weiteren Instititionen geplant.
Ziel ist die Konzeptentwicklung für ein gutes Leben im Alter im eigenen Wohnquartier. So soll das Zukunftsprojekt Hammerhütte nach dem Vorschlag des Seniorenbeirates beispielgebend für eine gesamtstädtische Quartiersentwicklung in der Krönchenstadt sein. "Wichtig ist die Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers in das Projekt. Ihre Wünsche im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Altern müssen oberste Priorität bei der Projektentwicklung haben", so der Seniorenbeiratsvorsitzende Dr. Horst Bach. Aktive Nachbarschaft, Teilhabe und Kooperation seien wichtige Ansätze für ein gelingendes Älterwerden im Wohnquartier. Damit will der Seniorenbeirat der Stadt Siegen als Sprachrohr der älteren Generation seinem Leitbild "Siegen als soziale Stadt" folgend nicht zuletzt auch Generationen verbinden und das Miteinander der Kulturen fördern.