Bericht über den Besuch des Kursana Alten- und Pflegeheimes durch den Arbeitskreis I des Seniorenbeirates der Stadt Siegen

09. Juli 2018



Am 26. 6. 2018 besuchten Mitglieder des Arbeitskreises I des Seniorenbeirates der Stadt Siegen das Kursana Domizil in Siegen – Achenbach und wurden von dem Verwaltungsdirektor, Herrn Freitag, dem Pflegedienstleiter, Herrn Behl und von Frau Rösken aus der Verwaltung freundlich empfangen. Alle drei Personen aus dem Altenheim gaben auf die gezielten Fragen und Nachfragen freundlich und kompetent Antworten und waren auch bei der abschließenden Besichtigung der großzügigen Räumlichkeiten mit sachlichen Auskünften immer zugegen.

 

Anwesend vom Seniorenbeirat waren Frau Dr. med. Czell, Frau Sörries-Meister, Herr Schnutz, Herr Dr. Münch, Herr Dr. Göckus und Herr Dr. Bauch. Entschuldigt fehlte Frau Piorkowski.

 

Das private Altersheim hat 80 vollstationäre Plätze, davon 56 Einzelzimmer und 12 Zweibett-zimmer, 10 Kurzzeitpflegeplätze und 10 Plätze in der Tagespflege. Sämtliche Räume sind natürlich  behinderten- und rollstuhlgerecht ausgestattet. Es werden pflegebedürftige Menschen in allen Pflegestufen aufgenommen, Ausnahmen gibt es bei bestimmten, besonders ausgeprägten psychischen Erkrankungen wie z.B. bei chronischen, mehrfach körperlich- und geistig geschädigten  Alkoholikern, bei Menschen mit Schizophrenie, wahnhaften Störungen, bei Wach-Koma Patienten oder bei Menschen, bei denen ein Unterbringungsbeschluss besteht, die besondere Maßnahmen in der Pflege und der Betreuung bedürfen. Hier haben natürlich auch alle anderen Heime ihre Grenzen.

 

Das Haus ist immer voll belegt, es besteht eine Warteliste. Die Bewohner haben die freie Arzt-wahl, die Ärzte kommen regelmäßig oder nach besonderer Anforderung. Logotherapie, Physio-Therapie und Ergotherapie werden vermittelt bzw. werden im Hause angeboten. Die Wohn- und Schlafzimmer sind 18 Quadratmeter groß, die Zweibettzimmer 23 Quadratmeter zuzüglich in jedem Zimmer 4 Quadratmeter für das Duschbad. Sämtliche Räume sind natürlich barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgestattet. Das Haus stellt eine gewisse angemessene Grundausstattung zur Verfügung. Zusätzlich zur vorhandenen Grundausstattung können die Bewohner natürlich auch eigene Möbel ins Haus mitbringen.

 

Das Haus bildet Schwestern aus, zu der Schwesternschule besteht eine gute kooperative, vertrauensvolle Verbindung. In der Regel werden natürlich die ausgebildeten Schwestern-schülerinnen, wenn gewünscht, auch übernommen. Es findet auch eine regelmäßige hausinterne Fortbildung statt. Einen auffälligen Personalwechsel gibt es nicht. Eine offizielle besondere Ausbildung in Palliativpflege oder Sterbebegleitung wird nicht angeboten. Nachts ist nur eine Schwester für das gesamte Haus zuständig, dieses wurde vom Seniorenbeirat bemängelt., weil in gewissen Notfallsituationen, diese Schwester sicher überfordert ist. Auch die Hausärzte sind nachts praktisch nicht erreichbar, sodass gleich der Notarzt bzw. die Feuerwehr gerufen werden muss. Das wurde auch vom Seniorenbeirat bemängelt. Die Schwestern haben geregelte Arbeitszeiten. Personalmangel besteht nicht, der Krankenstand ist wegen der erhöhten psychischen und körperlichen Anforderungen deutlich erhöht, sei aber sicher nicht als Einzelfall auf das Kursana Altersheim zu beziehen. Das Arbeitsklima wurde als gut bezeichnet. Altenpflegerinnen und Altenpfleger arbeiten harmonisch zusammen. Die meisten Schwestern arbeiten meist bis zum Eintritt in das Rentenalter und scheiden nicht wegen etwaiger Überlastung vorzeitig aus den Berufsleben aus. Ehrenamtliche Betreuungs- oder Hilfskräfte kommen regelmäßig oder nach besonderer Anforderung ins Haus. Der Anteil der Hilfskräfte ist erfreulicherweise recht hoch, was für die gute Akzeptanz des Hauses in Achenbach spricht.

 

Die regelmäßige Pflege der Räume wird von einem hauseigenen Reinigungsservice durchgeführt und ist somit auch bei besonderen Notfällen gleich erreichbar. Die Flure waren großzügig, hell und breit, auch die Räumlichkeiten zur allgemeinen Benutzung sind großzügig, hell und barrierefrei angelegt und bei jedem Wetter und in jeder Jahreszeit nutzbar. Hierzu gehören eine großzügige  überdachte Sonnenterrasse, von der aus man einen herrlichen Blick auf die gesamte Stadt Siegen hat, einen Wintergarten mit üppiger Pflanzenpracht und gemütliche gemeinschaftlich genutzte Clubräume sind beliebte Aufenthaltsräume. Es werden verschiedene Aktivitäten zur psychischen und motorischen Auffrischung angeboten und reichlich genutzt unterstützt von den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern.

 

Die  Heimaufsicht kommt natürlich auch regelmäßig zur Kontrolle. Die letzte Bewertung lag bei 1,2 Eine Kontrolle  außerhalb der üblichen Zeit , also anlassbezogen, war bisher nicht notwendig.

 

Die Mitglieder des Arbeitskreises hatten den Eindruck, dass das Kursana-Domizil ein gut geführtes Haus ist mit zufriedenen Bewohnern und freundlichen Mitarbeitern und Mitartbei-terinnen. Die großzügigen Räumlichkeiten zur allgemeinen Nutzung  waren sämtlich  sehr sauber und gepflegt. Das Haus liegt in einer  ruhigen und dennoch verkehrsgünstigen Umgebung. Dennoch: es ist ein privates Altersheim, das nicht so unter dem staatlichen Hilfsschirm steht und sich selber finanziell erhalten muss. Somit entstehen auch gewisse besondere zusätzliche Kosten, die von den Bewohnern mit zusätzlicher staatlicher Hilfe je nach Pflegegrad erbracht werden müssen.

 

Dennoch:  es ist ein privates Altersheim, das nicht so unter dem staatlichen Schirm steht wohl aber unter ständiger staatlicher Kontrolle. Das Heim muss sich selber erhalten. Somit entstehe auch besondere  zusätzliche Kosten, die von den Bewohnern je nach Pflegegrad und staatlicher Unterstützung erbracht werden müssen:  pflegerische und soziale Betreuung, rund um die Uhr,  Nutzung der Gemeinschaftsräume, Vollverpflegung,  Reinigung der Zimmer und der Gemeinschaftsräume,  Wäscheservice, Unterkunft und Nebenkosten ( Strom, Wasser, Heizung ). Unklar ist hier noch der Investitionsanteil.

 

Am Ende vielleicht doch noch einen  allgemeinen Kritikpunkt:, eine kleine Anmerkung : die Größe der Bewohnerzimmer. Sie entspricht natürlich der staatlich vorgegebenen  Norm, was aber nicht heißen muss, dass es so in Ordnung ist. Eine im obersten Pflegegrad stark behinderte  pflegebe-dürftige  Frau kann z.B. bei der Pflege nicht wesentlich mithelfen, braucht aber gerade wegen der erhöhten Pflegebedürftigkeit und Behinderung  2  Hilfen. Wenn der Raum mit , wie gewünscht,  eigenen Möbeln zugestellt ist, kann die Pflege sehr mühsam sein.  

 

Nur eine kleine Anregung.... die eigene Küche: dann ein großer Vorteil sein, wenn wegen einer chronischen  oder auch akuten Erkrankung die Diät kurzfristig angepasst werden muss. Man ist also in dieser Hinsicht flexibeler. 

 

 Alles in allem: wir glauben, es ist ein ordentliches Haus, das Vertrauen rechtfertigt